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Wieder zu Hause
Wir arbeiten jetzt mit der langen Schleppleine und das funktioniert
zumindest in der Hundeschule ganz gut. Überhaupt erweist sich Niki als
recht feiner und gut sozialisierter Hund. Er stänkert selbst nicht und
geht gröberen Auseinandersetzungen aus dem Weg. Er spielt mit anderen
Hunden, die es nicht zu wild treiben, bis er genug hat, setzt sich dann
zur Seite und sieht dem wilden Treiben aus dem Abseits zu.
Auch Pauline hat leichte Schwierigkeiten mit Niki, er läßt sich von ihr
verwöhnen, doch Folgen ist bei ihm ein Fremdwort. Er läßt sich von
anderen Kindern auch streicheln, doch merkt man ihm an, dass er lieber
weggehen würde, was er dann meist auch recht schnell macht.
Der Beagle ist zwar ein Familienhund, doch der verspielte Knäuel ist er
absolut nicht. Zumindest nicht Niki.
Der 10er Block von der Huschu ist aufgebraucht und wir versuchen das
Erlernte selbst weiter zu praktizieren. Doch kurz danach kaufen wir das
nächste 10er Paket HuSchu. Es gibt Tage, da ist Niki ein richtiges
Lämmchen, doch dann wird er wieder zum Rumpelstilzchen par excellence.
Zeitweise sind wir richtig verzweifelt und sehen uns schon für immer
hinter unserem Hund herflattern.
Seine lustige Art läßt uns jedoch diese Mängel rasch wieder verzeihen.
Wir arbeiten weiter konsequent und mit Geduld und in sehr kleinen
Schritten sind auch Fortschritte zu erkennen. Wir machen unseren ersten
Campingurlaub in Grado,
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einen weiteren in Lignano
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sowie auf der Teichalm
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und lernen die anderen Qualitäten von Niki zu schätzen.
Niki ist nicht verbellt, er bellt auch nicht, wenn andere Hunde
vorbeiziehen, sowie ihm auch die fremden Campinggäste ziemlich kalt
lassen.
Er ist ein Hingucker, vor dem sich niemand fürchtet, sondern ganz im
Gegenteil, der eher Zuspruch findet. Ich hatte mir, vor allem in
Italien, eher Abneigung erwartet.
Ich muß jetzt auch einmal erwähnen, dass es eigentlich nur beim
Spazierengehen nicht so klappt, wie wir uns das halt vorgestellt haben.
Es gibt eine Menge anderer Verhaltensweisen, die wir ihm angelernt
haben und die er einwandfrei angenommen hat.
So z.B.:
Tabu Küche:
perfekt
Tabu Sitzgarnitur und Betten:
perfekt
Tabu betteln bei Tisch:
perfekt(fast)
Tabu Radfahrer und Jogger:
perfekt
Also nehmen wir seinen ausgeprägten Drang zur Spurensuche hin und lernen
selbst damit umzugehen. Die Liebenswürdigkeit des Tieres in all den
anderen Belangen lassen diesen Makel gerne vergessen.
Makel ist es ja eigentlich keiner sondern eine angezüchtete Eigenart
dieser Rasse.
Des weiteren spüre ich förmlich, wie sehr
sich Niki eine eigene Hundehütte wünscht. Nachdem
unser Vierbeiner sonst recht anspruchslos ist, erfülle ich ihm diesen
Wunsch gerne.
Ein besonderer Hund braucht natürlich ein
besonderes Haus und so wird nach ausführlicher Planung sofort mit den
Bauarbeiten begonnen.
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Meine Vorstellung einer idealen
Hundehütte:
Flachdach als Aussichtsplattform, eigener
Ruheraum, und Vorraum mit Blick nach draußen. Wände und Dach natürlich
mit Isolierung um im Sommer wie auch im Winter ein angenehmes Raumklima
zu gewährleisten. Eine überdachte Veranda sollte die Behausung
perfektionieren.
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Nun, nach der Fertigstellung besichtigt
Niki alles sehr genau,
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testet die „Aussichtsplattform
und liegt auch gerne auf der Veranda………
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……………, in die Hütte jedoch, geht er
nicht.
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