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2007
Niki
hat die Nacht trotz Böller und Raketen
entspannt durchgeschlafen, er darf ja Anfangs bei uns im
Schlafzimmer in seinem Körbchen pennen. Er weckt uns um 06h
mit seiner kalten Schnauze. Eine völlig neue Erfahrung für
uns.
Ob er es
eilig hat raus zu kommen? O.K. wenn schon munter, dann auf
und spazierengehen, dafür hat man Wauzi ja!
Draußen
ist es fast frühlingshaft in diesem Jahr, Schnee liegt
keiner und es ist auch nicht sonderlich kalt. Wir gehen
eine Runde, die sich so über eine Stunde hinzieht. Ob´s wohl
ausreicht?
Nach
verrichteten Geschäft macht sich Niki zuhause gierig über
sein Frühstück her. Im Nu ist der Joghurtbecher
Trockenfutter leer.
Pfoah,
das ging aber schnell!!!
Als
nächstes wird mal ausgiebig getrunken oder geschlabbert,
oder wie man es auch nennen möchte...
Ich
glaube, da fällt schon das erste Mal der Vergleich mit einem
Pelikan.
Eine
Wasserspur hinterherziehend verdrückt sich unser Pelikan ins
Wohnzimmer.
©
Was die Zukunft hier wohl bringt?
Für eine
völlig fremde Umgebung macht Niki eigentlich einen recht
entspannten Eindruck.
Er folgt
einem dicht auf den Fersen und man muss ständig aufpassen,
ihn nicht zusammenzutreten, zumindest haben wir so das
Gefühl. Bei weiteren Spaziergängen an diesem 1. Jannuar 2007
erweist sich Niki als lustiger, lebhafter und verspielter
junger Hund. Wir wagen es allerdings noch nicht, ihn von der
Leine zu lassen.
Der Alltag
Die Weihnachtsferien sind vorüber, Pauline geht wieder zur Schule und wir unserer Arbeit nach. Ich bringe Niki nach morgentlichem Ausgang und Fütterung zu Oma, wo er nachmittags von Tine oder Pauline abgeholt und nach Hause gebracht wird. Der Ablauf ist recht gut getimt und funktioniert auch so. Bald sind wir uns einig, dass schnellst möglich eine Hundeschule besucht werden muß. Niki ist an der Leine eine echte Katastrophe. Er zieht in alle Richtungen. Mal vorne dann wieder hinten, rechts- links sowieso und es gibt kaum eine Sekunde in der die Leine nicht voll gespannt ist. Es sei denn, es gibt gerade was zu schnüffeln.
© Wenigstens im Garten kann ich nach Herzenslust tollen!
Es scheint, als gäbe es über Winter keine geöffneten Hundeschulen. Am Telefon ist niemand zu erreichen und auch die eMails bleiben unbeantwortet. Doch dann finde ich doch eine Trainerin, zwar 20km entfernt, aber es muss etwas passieren. „Oh, einen Beagle, eine interessante Aufgabe!“ sind ihre ersten Worte. „Ob wir denn Hundeerfahrung hätten?“ Na toll! Ein Termin mit Einzelstunden wird vereinbart und wir sind wirklich froh, endlich Hilfe gefunden zu haben. An diesem vereinbarten Freitag nachmittag fahren wir ins Rosental zu unserer Hundetrainerin. Dort angekommen, geht es gleich weiter zum Trainigsplatz. Er ist eingezäunt und die Wauzilehrerin meint, man könne ihn hier einmal ruhig von der Leine nehmen. Gesagt getan, freut sich Niki über die neu gewonnene Freiheit und verschwindet erstmal über den so sicheren Zaun in die Drau-Au. Verwirrt blickt ihm die Trainerin nach. Mit einem „koooooooommmm!!!!!!“ in einem Tonfall, der mich irgendwie an die Indianerfilme erinnert, ruft sie ihm hinterher. Tasächlich kommt Niki mit einigen Umwegen auch wieder einhergeschritten. Eilig hat er es sichtlich nicht. Unsere Trainerin bemerkt sofort, dass wir ihre Hilfe mehr benötigen, als der Hund und das war auch ganz bestimmt so. Wir nehmen weiter Stunden, in denen es hauptsächlich um die Leinenführigkeit unseres Vierbeiners geht. Wenig Veränderung ist beim Hund zu bemerken, wir werden aber sichtlich entspannter und ruhiger. Ich suche weiter eine Hundeschule in Klagenfurt und werde doch auch tatsächlich fündig.
„Na ja man lese die eMails nicht so regelmäßig…!“ „Es sei aber eigentlich immer jemand zu erreichen“ (hihihi).
Was es denn für ein Hund sei? ein Beagle Ah, ein Beagle, oh Gott!!!! schweigen Wie alt ist er denn? 1 Jahr Verstehe und was kann er schon? Na ja, er ist sauber und kann "steh!". Und sonst? schweigen schweigen schweigen Nun gut, wir sollten vorbeikommen, 1 Schnuppersunde ist kostenlos und dann können wir noch immer entscheiden. Danke!
Immer Samstag vormittags sind die Kurse für die Junghunde. Die Hundeschule nennt sich "Crazy Dogs" und ist eine Art Waldorfschule für Hunde. Wir brauchen in erster Linie einen gesellschaftsfähigen Familienhund und so erklären wir das auch unserem Trainer. Der begutachtet Niki erstmal mißtrauisch, um uns danach zu erklären, dass die Beagle sehr intelligente Hunde sind. Sie machen halt nur eben jene Dinge lieber, hinter denen sie einen Sinn für sich sehen. Das muß sich nicht immer mit den Vorstellungen des Hundeführers decken. Es wird sehr schwierig werden, vor allem für uns, da der Hund ohnehin macht was er will......! Nur mit äußerster Konsequenz und Ausdauer wird es möglich sein, Niki auf Linie zu bringen. Obwohl das alles nicht gerade zuversichtlich klingt, nehmen wir einen 10er-Block und werden versuchen konsequent zu sein. Es geht hier wirklich etwas lockerer zu. Zu Beginn haben die Wauzis Zeit zum Spielen und Toben, danach teilt sich die JuHuGruppe in einen Teil (die Fortgeschrittenen) die Spazierengehen und die Unwissenden (wir) um am Platz zu üben. Auch hier geht es in erster Linie um die Leinenführigkeit. Es ist wirklich schwierig mit Niki. Jede Spur interessiert ihn mehr, als sein Herr/Frauchen. Aufmerksamkeit gleich Null! Einzig das Rascheln des Leckerlisackerls lässt einen kurzen Blick zu.
©
So vergehen die Wochen, jeden Samstag Huschu, dazwischen am freien Feld das Gelernte umsetzen. Niki zieht uns durch die Landschaft....., wenn wir ihn mutigerweise zwischendurch mal von der Leine lassen, gibt es unterschiedliches zu Berichten. Zum Einen wedelt er manchmal brav nur 10 bis 15 Meter voraus, oder er hat eine Spur..., und dann hat er eine Verschlußautomatik in den Ohren. Bei "Spur" hört er absolut nichts mehr! Wir lernen in der Huschu, dass man stehenbleiben sollte wenn der Wauzi zieht. Dann ist abzuwarten, bis er einen anblickt oder gar herkommt. Erst danach sollte man den Weg fortsetzen. Als lehrfreudige Schüler übernehmen wir alles 1:1 und gehen seit dem "Spazieren-Stehen". Ein Begriff, der uns lange erhalten bleibt. Ansonst ist Niki ein ausgesprochen liebenswertes und lustiges Hunderl, das immer für Überraschungen gut ist.
© Seine eigenwillige Art zu liegen erheitert nicht nur uns
Zwischendurch versuchen wir Niki alleine zu lassen. Dazu wird Paulines Zimmer soweit möglich zusammengeräumt und da könne er es sich gemütlich machen. Nikis Verständnis von "gemütlich machen" weicht von unserem allerdings gewaltig ab. Er springt auf den Schreibtisch, versucht auf die Fensterbank zu kommen, die Spuren seiner Pfoten sind auf den Wänden und vor allem auch an der Tür bis in große Höhe zu sehen. Zusätzlich bevorzugt Niki seine Aerobicübungen mit Dauergebell zu untermalen. Bald erkennen wir: das wird nichts. Also alle Türen auf. Niki gehört das gesamte Haus mit Ausnahme der Küche. Die hat ja einen Karton vor. Das scheint zu funktionieren. Bloß bei der ersten Übung zerknabbert er mir ein neues Paar Schuhe, hat dabei aber sichtlich ein schlechtes Gewissen. Das kam auch nie mehr vor. Lediglich zeitweises Bellen ist zu hören, wenn er mal ein paar Stunden alleine sein muß. Außer dem einen Paar Schuhe hat Niki bisher nichts zerbissen oder zerkratzt. Juhu! Niki ist kein Zerstörer!
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