Serbien; Kosovo; Prizren; Albanien; Valbona
Serbien, Kosovo
Etappe 3
Der Google Routenplaner erlaubt den von uns gewählten Grenzübertritt in den Kosovo nicht. Daher muß ich die Route bei der Grenze splitten.
Gegen 8 Uhr verlassen wir das Camp Enigma, fahren weiter nach Bujanovac wo wir rechts abbiegen um in den Kosovo zu gelangen. Eine gute Stunde später erreichen wir die Grenzbalken des Überganges "Dheu Barde". Die von mir befürchtete lange Grenzwartezeiten erwiesen sich als unbegründet. Lediglich 1 Fahrzeug befindet sich vor uns. Dieses wird von den Serben zügig abgefertigt. Wir befinden uns sogleich vor dem Beamten der Kosovaren. Er spricht deutsch und ist sehr interessiert an unserer Einreise. Er kann es kaum fassen dass wir als Touristen kommen und hier keine Familie oder Freunde haben. Ich erkläre ihm dass wir nach Dragash ins Sharr-Gebirge wollen, um dort eine Wanderung zu unternehmen. Er erzählt mir, während des Jugoslawien-Krieges in in Baden bei Wien gelebt zu haben. "Österreich gutes Land" schwärmt er aus dieser Zeit.
Er sagt mir auch dass ich eine Grenz-Versicherungspolizze kaufen muss. Ich bin darüber vorinformiert aber dennoch froh dass er mir die Vorgangsweise erklärt. Nach der Grenze befindet sich ein Kontainer bei dem diese Versicherungspolizze zu lösen ist. Es dauert lediglich deshalb einige Minuten länger, da sich die beiden Angestellt nicht so richtig einig sind wie unser Bus zu klassifizieren ist. Letztendlich wird er als Sonderkraftfahrzeug eingestuft. Die Polizze kostet € 15.-- und ist 14 Tage gültig. Dies ist die günstigste Variante.
Unser Plan ist es uns in der Nähe von Dragash für 2 Nächte in einem Hotel einzumieten. Dieses Hotel sollte gehobene Klasse sein und befindet sich kurz nach Brod bei einem kleinen Schigebiet und nennt sich Hotel Archena. Unsere Route führt durch Gjilan und Ferezaj zur neuen Autobahn die uns nach Prizren bringt. Von ärmlichen Strukturen bis protzigen Prunk ist unterwegs alles zusehen.
Der Verkehr und die Fahrweise in den Städten erinnert stark an Albanien.
Bei der Abfahrt Prizren verlassen wir die Autobahn um die Stadt zu besichtigen. Nun gut, es herrscht reger Verkehr, gefahren wird wo es gefällt und ebenso wird auch geparkt. Die zahlreichen Parkplätz die zwischen den Häusern angeboten werden sind bereits für PKW eine Herausforderung, mit unsrem Iveco haben wir da überhaupt keine Chance. Ich hoffe am Fluß einen Längsparkplatz zu finden, die Mühe ist leider vergebens. So machen wir eine Stadtrundfahrt.
Die Altstadt hat absolut ihren Reiz und man sollte sich ausgiebig Zeit dafür nehmen. Mit einem Wohnmobil wird es wohl das Beste sein außerhalb des Ortes zu parken und mit einem Taxi in die Stadt zu fahren. Wir werden dies in den nächsten Jahren nachholen. Leider hat sich das Wetter derart verschlechtert, dass an eine Bergwanderung im Sharr-Gebirge nicht zu denken ist.
Hinten, in den dicken Wolken, befindet sich das Sharr-Gebirge
Wir überlegen die Situation und beschließen unseren Hotelurlaub im Archena auf ein andermal zu verschieben und wollen noch bei Tageslicht einen Schlafplatz in Albanien finden. Über Gjakove verlassen wir beim Grenzübergang "Kafe Morine-Gjakove" das kosovarische Hocheitsgebiet und reisen in Albanien ein.
Auch hier ist nichts los und so kommen wir rasch voran.
Rasch retten wir eine Schildkröte, und fahren weiter nach Bajram Curry.
Von hier hier kommt man in das Valbonatal.
Wir fahren bis ans Ende der Asphaltstraße im Talschluß, drehen um und beschließen beim Hotel Rilindja unsere Mägen zu füllen. Die Betreiberin Catherin (eine Amerikanerin) ist sehr um das Tal bemüht. Im Lokal kann man Wanderkarten ausborgen bzw. Einsicht nehmen. An den Wänden sind Verhaltenweisen für Begegnungen mit Bären ausgehängt. Genau eine solche Begegnung hatte im Frühjahr Catherin bei einer Wanderung und landete mit schwerer Verletzung im Krankenhaus. Sie hatte Glück, bis auf einige Schwellungen im Gesicht war sie bei unserem Besuch wieder hergestellt und voll im Einsatz. Tine verspeist eine absolut totgegarte Forelle während ich eine ebenso viel zu lange gebratenes, geschmacklich jedoch gutes, Rindfleisch verzehre. Schade, da wäre weniger mehr gewesen. Nach dem Essen sehe ich mich ein wenig um und parke Ivo hinter dem Hotel am Rande des Flußbettes ein. Es sind einige Zeltcamper hier und auf der anderen Seite des Baches hat es sich ein Allradler-Womo gemütlich gemacht.
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